Wenige Minuten nach Anpfiff konnten die 7.575 Zuschauer sofort erkennen, in welcher Lage sich beide Teams in der Schauinsland-Reisen-Arena befanden. Der MSV Duisburg stand nach zuvor fünf sieglosen Spielen mächtig unter Druck, der gut in die Saison gekommene Aufsteiger aus der Bundeshauptstadt konnte hingegen völlig befreit auftreten und machte den Zebras vor allem in den ersten 20 Minuten das Leben mächtig schwer, bis die Duisburger das Kommando auf dem Rasen mehr und mehr übernahmen. Am Ende stand der erste Zu-Null-Erfolg seit dem Osnabrück-Spiel Mitte August zu Buche.
„Die reifere Mannschaft hat gewonnen.“ Mit diesen Worten beendete Berlins Trainer Benedetto Muzzicato seine Spielanalyse auf der anschließenden Pressekonferenz. Hagen Schmidt konnte da nur zustimmen und die Glückwünsche seines Kollegen mit Freude entgegennehmen. „Es tut nach den letzten Wochen unheimlich gut, einen Sieg einzufahren“, sagte Schmidt, der auch zugeben musste, dass die Rote Karte mit entscheidend für den ersten Dreier seit dem 18. September war.
Selbstvertrauen für die kommenden Wochen
„Die hat uns natürlich in die Karten gespielt. Wir haben unsere Ballbesitzphasen gut ausgespielt“, lobte der Trainer die Offensivleistung seiner Elf. Einzig das verpasste zweite Tor veranlasste den 51-Jährigen zu Kritik. „Dass wir es bis zum Ende so spannend, war nicht notwendig und lag einzig und allein an uns. Wir hätten viel eher den Deckel drauf machen müssen. In der 3. Liga zählt Effektivität. Das ist bei uns immer ein Thema.“
Unabhängig von den vergebenen Chancen musste Schmidt seinem Team, dass zuletzt tief in den Tabellenkeller rutschte, ein großes Kompliment aussprechen. In der Vergangenheit war die fehlende Durchlagskraft und das zu langsame Umschaltspiel beim MSV ein großes Problem „Die Mannschaft hat in der Trainingswoche die Vorgaben gut umgesetzt. Man hat auch gesehen, wie die Fans hinter uns standen. Jetzt können wir uns noch zwei Tage freuen, dann richten wir den Fokus wieder nach vorne“, schaute Schmidt bereits voraus.
In der Länderspielpause steht für den MSV allerdings keine Erholung auf dem Programm. Am Samstag (13.30 Uhr) geht’s beim Landesligisten SV Sonsbeck um den Einzug ins Niederrheinpokal-Achtelfinale. Eine Woche später steht das Auswärtsspiel beim TSV 1860 München an.